1. Die in ei­nem For­mu­lar­kauf­ver­trag über ei­nen Ge­braucht­wa­gen ent­hal­te­ne Klau­sel

    „Der Ver­käu­fer si­chert zu, dass das Kfz, so­weit ihm be­kannt, ei­ne Ge­samt­fahr­leis­tung von …km auf­weist.“

    ist je­den­falls bei ei­nem pri­va­ten Di­rekt­ge­schäft dann, wenn der (pri­va­te) Ver­käu­fer nicht zu­gleich der ers­te Hal­ter des Fahr­zeugs ist, da­hin aus­zu­le­gen, dass der Ver­käu­fer dem Käu­fer nicht ei­ne be­stimm­te Ge­samt­fahr­leis­tung des Fahr­zeugs i. S. von § 459 II BGB a.F. zu­si­chert. In ei­nem sol­chen Fall liegt viel­mehr trotz der Be­zeich­nung der Er­klä­rung als „Zu­si­che­rung“ le­dig­lich ei­ne Wis­sens­mit­tei­lung vor.

  2. Ei­ne Ver­trags­klau­sel, durch die der Ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens, der die­ses Fahr­zeug selbst ge­braucht er­wor­ben und an­schlie­ßend über ei­nen län­ge­ren Zeit­raum ge­nutzt hat, sei­ne An­ga­ben zur Ge­samt­fahr­leis­tung auf sei­nen Wis­sens­stand be­schränkt („so­weit ihm be­kannt“), ist je­den­falls bei ei­nem pri­va­ten Di­rekt­ge­schäft nicht i. S. von § 3 AGBG über­ra­schend.
  3. Der pri­va­te Dritt­ver­käu­fer ei­nes Ge­braucht­wa­gens, der sei­ne Haf­tung für Män­gel des Fahr­zeugs in zu­läs­si­ger Wei­se aus­schließt, ist nicht ver­pflich­tet, dem Käu­fer Scha­dens­er­satz­an­sprü­che ab­zu­tre­ten, die ihm mög­li­cher­wei­se ge­gen den Zweit­ver­käu­fer des Wa­gens zu­ste­hen. Eben­so kann der Käu­fer nicht mit Er­folg ver­lan­gen, dass ihm „sein“ Ver­käu­fer – der Dritt­ver­käu­fer – ei­nen ge­gen den Zweit­ver­käu­fer ge­rich­te­ten An­spruch auf Ab­tre­tung von An­sprü­chen, die dem Zweit­ver­käu­fer mög­li­cher­wei­se ge­gen den Erst­ver­käu­fer zu­ste­hen, ab­tritt.

OLG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 15.03.2002 – 22 U 175/01

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