1. Der Käu­fer ei­nes Wohn- oder Rei­se­mo­bils darf im Re­gel­fall da­von aus­ge­hen, dass er das Fahr­zeug mit ei­ner Fahr­er­laub­nis der Klas­se C1 (frü­her: Klas­se III) füh­ren darf. Ein­schließ­lich ei­ner üb­li­chen Zu­la­dung muss das Ge­wicht des Fahr­zeugs des­halb un­ter 7,5 t blei­ben, wo­bei ei­ne Zu­la­dungs­mög­lich­keit von we­ni­ger als 500 kg völ­lig un­zu­rei­chend ist. Ein Wohn- oder Rei­se­mo­bil, das nur ei­ne der­art ge­rin­ge Zu­la­dung er­laubt, ist für den ge­wöhn­li­chen Ge­brauch un­ge­eig­net und des­halb man­gel­haft.
  2. Tritt der Käu­fer ei­nes Wohn- oder Rei­se­mo­bils vom Kauf­ver­trag zu­rück, so be­rech­net sich der Wert­er­satz, den er für die Nut­zung des Fahr­zeugs leis­ten muss, al­lein nach den da­mit ge­fah­re­nen Ki­lo­me­tern. Der Nut­zungs­wert ei­nes Wohn- oder Rei­se­mo­bils be­steht zwar auch in der Mög­lich­keit, dar­in zu woh­nen und zu über­nach­ten, doch schlägt sich die­se ge­gen­über ei­nem ge­wöhn­li­chen Kraft­fahr­zeug er­höh­te Nutz­bar­keit be­reits im Kauf­preis nie­der. Et­was an­de­res kann nur gel­ten, wenn sich das Fahr­zeug weit­ge­hend sta­tio­när auf ei­nem Stell­platz be­fin­det und dort dau­er­haft als Cam­ping­mo­bil ge­nutzt wird.

OLG Nürn­berg, Ur­teil vom 14.11.2001 – 4 U 372/01

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