1. Ist nach Wan­de­lung ei­nes voll er­füll­ten Kauf­ver­trags der Wert der nach § 347 Satz 2 BGB her­aus­zu­ge­ben­den Nut­zun­gen ge­mäß § 287 ZPO zu schät­zen und ist als An­halts­punkt da­für der Kauf­preis zu­grun­de zu le­gen, ist vom Brut­to­preis (ein­schließ­lich Um­satz­steu­er) auch dann aus­zu­ge­hen, wenn der Käu­fer vor­steu­er­ab­zugs­be­rech­tigt ist.
  2. Im Fal­le der Rück­ab­wick­lung ei­nes voll er­füll­ten Kauf­ver­trags nach des­sen Wan­de­lung ist der Wert der her­aus­zu­ge­ben­den, durch Ge­brauch ge­zo­ge­nen Nut­zun­gen (§§ 467, 347 Satz 2, § 987 BGB) nicht nach den Maß­stä­ben für ei­nen üb­li­chen oder fik­ti­ven Miet­zins zu er­mit­teln, son­dern durch Schät­zung der zeit­an­tei­li­gen li­nea­ren Wert­min­de­rung im Ver­gleich zwi­schen tat­säch­li­chem Ge­brauch und vor­aus­sicht­li­cher Ge­samt­nut­zungs­dau­er; da­bei kann als Wert der Kauf­sa­che de­ren ver­ein­bar­ter Kauf­preis zu­grun­de ge­legt wer­den (Ab­gren­zung zu BGH, Urt. v. 22.12.1955 – II ZR 237/54, BGHZ 19, 330). Wert­er­satz für ge­zo­ge­ne Nut­zun­gen ist nicht nach § 347 Satz 3 BGB zu ver­zin­sen.

BGH, Ur­teil vom 26.06.1991 – VI­II ZR 198/90

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