1. Beim Kauf ei­nes Ge­braucht­wa­gens ist die Über­ga­be und Prü­fung des Fahr­zeug­briefs nur ei­ne Min­dest­an­for­de­rung für ei­nen gut­gläu­bi­gen Er­werb des Ei­gen­tums. Sind Um­stän­de vor­han­den, die ei­nen Ver­dacht des Käu­fers er­re­gen müs­sen, so ist der Käu­fer ver­pflich­tet, sich beim letz­ten im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­ge­nen Hal­ter des Fahr­zeugs über die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se und die Ver­fü­gungs­be­fug­nis des Ver­käu­fers zu ver­ge­wis­sern. Sol­che Um­stän­de lie­gen im­mer vor, wenn ein Ge­braucht­wa­gen auf der Stra­ße ver­kauft wird und der Ver­käu­fer nicht der letz­te im Fahr­zeug­brief ein­ge­tra­ge­ne Hal­ter ist.
  2. Der gu­te Glau­be an die Ver­fü­gungs­be­fug­nis ei­nes Kauf­manns (vgl. § 366 I HGB) kann auch dann ge­recht­fer­tigt sein, wenn ein gu­ter Glau­be an sein Ei­gen­tum durch gro­be Fahr­läs­sig­keit aus­ge­schlos­sen wä­re.

BGH, Ur­teil vom 05.02.1975 – VI­II ZR 151/73

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